Wenn man nach dem einflussreichsten Fahrzeug der Automobilgeschichte gefragt wird, kommt einem wahrscheinlich nicht als erstes der matronenhafte Minivan in den Sinn. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Autor Paul Ingrassia sieht das anders. In seinem neuen Buch „Engines of Change “ lobt er das typische „Soccer-Mom-Mobil“ als Revolutionär der Automobilindustrie.
Der Minivan „würde dazu beitragen, den Lebensstil einer Generation zu definieren, oder zumindest den Lebensstil der Babyboomer, die lieber das Kinderzimmer streichen als die Stadt“, schreibt Ingrassia. „All dies würde eine Verschiebung in der Liebe Amerikas zum Automobil von schnittigen Autos hin zu hohen und stämmigen Lastwagen signalisieren, eine Veränderung, die mit Amerikas ruheloser nationaler Psyche in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in Einklang stehen würde.“
Der Minivan, der Ende 1983 von Chrysler auf den Markt gebracht wurde, war ein sofortiger Erfolg und half dem Autohersteller, den Bankrott zu verhindern. Aber er war nicht das einzige Fahrzeug, das solch massive Veränderungen durchmachte.
Zu den in Engines of Change vorgestellten bahnbrechenden Akteuren zählen:
- Henry Fords Pickup Modell T aus dem Jahr 1912, bei dem Fahrgestell und Ladefläche separat gekauft und vom Händler oder Kunden wie ein riesiges Lego-Spielzeug zusammengeschraubt wurden;
- Harley Earls LaSalle von 1927 mit niedrigen, schnittigen Linien, die einen Kontrast zu den kastenförmigen Formen der damaligen Zeit bildeten und ihn zum ersten „Yuppie“-Auto Amerikas machten;
- Die Corvette Stingray von 1963 mit ihrer markanten geteilten Heckscheibe, die einen Insider-Konflikt auslöste und nur ein Jahr lang existierte;
- Der Cadillac Series 62 von 1959 mit Heckflossen, der die Faszination Amerikas für das Weltraumzeitalter widerspiegelte;
- Und der Volkswagen Microbus, der zum Symbol der amerikanischen Hippie-Gegenkultur der 1960er Jahre wurde.
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