Der Dokumentarfilm des Filmemachers Roman Polanski aus dem Jahr 1971 über die Bewerbung des Formel-1-Rennfahrers Jackie Stewart für den Grand Prix von Monaco im Jahr 1971 wird im November erneut veröffentlicht.
Submarine Deluxe, ein in New York ansässiges Filmverleihunternehmen, hat gerade bekannt gegeben, dass es sich die Rechte an Weekend of a Champion gesichert hat, dem 1971 von den Filmemachern Frank Simon und Roman Polanski produzierten Dokumentarfilm. Der Film, der den Weltmeister Jackie Stewart auf seiner Jagd nach dem Sieg beim Grand Prix von Monaco begleitet, wird am 22. November im Big Apple veröffentlicht und nach einer landesweiten Kinoaufführung auf Netflix zu sehen sein.
Die Nachricht kommt mehr als vier Jahrzehnte nach der Premiere der Originalversion, bei der Polanski Regie führte, auf der Berliner Filmfestspiele 1972. Für die Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm verbrachte Polanski ein Wochenende mit Stewart und hatte so beispiellosen Zugang zu dem Rennsportstar sowohl auf als auch abseits der Strecke. Das Ergebnis ist ein seltener und außergewöhnlicher Einblick in Stewarts Leben auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Stewart, ein britischer ehemaliger Formel-1-Rennfahrer aus Schottland, der auch „Flying Scot“ genannt wird, wurde vom Automobiljournalisten Kevin Eason auf Platz fünf der 50 größten Formel-1-Fahrer aller Zeiten gewählt.
„Er hat sich nicht nur als großartiger Fahrer erwiesen, sondern auch als eine der größten Persönlichkeiten des Motorsports“, schrieb Eason in seinem Artikel aus dem Jahr 2009.
Simons restaurierte und aktualisierte Version, die Anfang des Jahres bei den Filmfestspielen von Cannes in Frankreich gezeigt wurde, behält Polanskis Version weitgehend bei, peppt sie aber etwas auf, so der Filmkritiker John Sharp von den Hollywood News.
„… Der Soundtrack aus aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen ist absolut belebend und steigert die Spannung bis zum unglaublich spannenden Showdown. Dann fährt die Kamera von einem Hotelfernseher zurück und zeigt Stewart und Polanski, wie sie jetzt sind, in genau der Suite sitzend, in der sie vor vierzig Jahren gefrühstückt haben.“
In diesem Gesprächsmaterial aus dem Jahr 2011 diskutieren Stewart und Polanski über den Film, die Mode der 1970er-Jahre und wie sich die Formel 1 im Laufe der Jahre verändert hat, wobei sie insbesondere auf die hohe Todesrate hinweist. Stewart ist als überzeugter Verfechter von Sicherheitsmaßnahmen im Rennsport bekannt, was nicht zuletzt auf seinen Unfall beim Großen Preis von Belgien im Jahr 1966 zurückzuführen ist. Er verbrachte mehrere schreckliche Minuten in seinem umgekippten Rennwagen, wurde von austretendem Benzin durchnässt und betete, dass er nicht Feuer fangen würde. Die Streckenposten hatten kein Werkzeug, um ihm zu helfen, und Stewart blieb stecken, bis seine Teamkollegen Graham Hill und Bob Bondurant, die ebenfalls in der Nähe verunglückt waren, ihn mit einem geliehenen Schraubenschlüssel aus dem Auto eines Zuschauers herausziehen konnten. Der Vorfall führte dazu, dass ein Hauptschalter zur Abschaltung der Elektronik und ein abnehmbares Lenkrad eingebaut wurden, die seither in Rennwagen Standard sind.
Natürlich kommt man nicht um den Elefanten im Raum herum, sozusagen. Weekend of a Champion wurde zwei Jahre gedreht, nachdem Polanski seine schwangere Frau Sharon Tate bei einem Amoklauf der Manson-Familie verloren hatte, und sechs Jahre, bevor er sich selbst einen schlechten Ruf verschaffte, indem er ein 13-jähriges Model misshandelte. Vielleicht ist es am besten, diese Information in den hintersten Winkeln des Gehirns zu verdrängen. Aber Rennsportfans sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen.
