Der Getriebehersteller ZF hat eine Rückrufaktion für sein Neungang-Automatikgetriebe gestartet. Diese Rückrufaktion betrifft rund 505.000 Autos, von denen viele auf US-Straßen unterwegs sind. Dieses spezielle Getriebe hat die unangenehme Angewohnheit, während der Fahrt unerwartet in den Leerlauf zu schalten. Dies ist auf eine fehlerhafte Crimpung im Kabelbaum zurückzuführen, der an einen Sensorblock angeschlossen ist. Der Sensor wurde laut ZF zur Kontrolle des Schaltmusters und der Schaltqualität entwickelt. Seit mehr als zwei Jahren wurden Tausende von Garantieansprüchen wegen dieses Problems eingereicht. Die Mehrheit der mit diesem Problem verkauften Autos stammte von Fiat Chrysler.
Laut Fahrerberichten ist das Problem über das Schalten in den Leerlauf hinausgegangen und verursacht nun ungleichmäßiges Schalten, Zögern beim Herunterschalten, Beschleunigungsstöße und anderes sehr gefährliches „autonomes“ Verhalten. Einige Fahrer berichteten sogar, dass sie von ihren eigenen Fahrzeugen überfahren wurden, nachdem sie in den Parkmodus geschaltet hatten. Auf die Frage nach der Verantwortung von ZF, das Problem im Vergleich zu den Autoherstellern zu beheben, sagte Unternehmenssprecher Bryan Johnson: „In diesem Fall hat ZF der NHTSA die erforderlichen Unterlagen zur Lösung eines bestimmten Problems vorgelegt. Alle anderen Anliegen und Anmeldungen müssen von unseren Kunden bearbeitet werden. Es ist die Politik von ZF, nicht in ihrem Namen zu sprechen.“
Ist Ihr Auto auf der Liste? Zu den vom Rückruf betroffenen Fahrzeugen gehören: Jeep Cherokee (2014–2016), Jeep Renegade (2015–2016), Chrysler 200 und Ram ProMaster City; Fiat 500X (2016); Range Rover Evoque (2014–2017) und Land Rover Discovery Sport (2015–2017); höhere Ausstattungsvarianten des Honda Pilot (2015–2016) und Sechszylinderversionen des Acura TLX (2015–2017).
Bisher wurden mehr als 600 Beschwerden zu Getriebeproblemen des Cherokee und weitere 130 Beschwerden zum Chrysler 200 eingereicht. Dieser Rückruf erregte weltweite Aufmerksamkeit nach dem Tod des Schauspielers Anton Yelchin. Der Tod wurde vermutlich dadurch verursacht, dass sein Jeep nach dem Parken in den Leerlauf geriet und ihn überfuhr. Der zweite Teil dieses Rückrufs betrifft die Software hinter dem System, betrifft 811.000 Fahrzeuge und wird von FCA bearbeitet.
