Die Prävention und Behandlung von Gehirnerschütterungen hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit in der Presse erhalten, da Highschool-, College- und Profisportteams das Thema sehr ernst nahmen. Im Februar 2017 erweiterte NASCAR das Gehirnerschütterungsprotokoll des Sanktionsgremiums für Teilnehmer. An allen Rennstrecken wurden Screening-Tools installiert und eine Partnerschaft mit AMR sorgte für eine verbesserte neurologische Unterstützung (SCAT-3-Diagnosetool) an Rennwochenenden. Während der Rennsaison ist Rennsportfans möglicherweise aufgefallen, dass die Fahrer das Infield Care Center häufiger aufsuchen mussten, selbst nach relativ geringfügigen Unfällen.
Jetzt arbeitet ein Assistenzprofessor und Medizinforscher an der Florida State University, der persönlich mit Gehirnerschütterungen zu tun hat, an einer medizinischen Lösung für die durch Gehirnerschütterungen verursachten Probleme. Als junger Mann wurde Jake VanLandingham angegriffen und landete mit dem Kopf auf dem Boden. Er wurde von Notärzten behandelt und entlassen. Am nächsten Tag wurde er jedoch von einem Freund der Familie auf dem Boden seiner Wohnung liegend gefunden und ins Krankenhaus zurückgebracht. Es wurde festgestellt, dass er drei Blutgerinnsel in seinem Gehirn hatte und ohne sofortige Behandlung hätte sterben können.
Nach seinem Doktortitel in Neurowissenschaften wechselte Jake VanLandingham zur Abteilung für Biomedizinische Wissenschaften der Florida State University und begann schon früh damit, an einer besseren Behandlungsmethode für Patienten mit Gehirnerschütterungen zu arbeiten. Das neue Medikament (Prevasol), das Dr. VanLandingham entwickelt, kann als Nasenspray über die Nebenhöhlen verabreicht werden. Dieses schnell wirkende Medikament wirkt auf drei Arten: 1) Es reduziert die Entzündung des Gehirns, 2) es entzieht dem Gehirn zusätzliche Flüssigkeit, um die Schwellung zu verringern, und 3) es minimiert die Stressreaktion des Körpers. Das Ziel ist, dass ein solches Medikament schnell verabreicht werden kann, um die Langzeitfolgen leichter traumatischer Hirnverletzungen drastisch zu reduzieren.
Im Jahr 2016 ergab eine dreijährige Studie der Gehirne verstorbener NFL-Spieler, die ihre Gehirne der Wissenschaft gespendet hatten, dass 110 der 111 Gehirne Anzeichen einer chronischen traumatischen Enzephalopathie (CTE) aufwiesen. CTE ist eine fortschreitende degenerative Erkrankung, die bei Menschen auftritt, die in der Vergangenheit wiederholte Hirntraumata aufgrund von Schlägen auf den Kopf erlitten haben. Das Ziel von Forschern wie Dr. VanLandingham ist nicht nur, auf das Problem aufmerksam zu machen, sondern auch Behandlungsmöglichkeiten zu finden, um zukünftigen Fällen von CTE vorzubeugen.
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