Während Autoren die Zukunft des autonomen Transports erforschen, stellt sich immer die Frage, was mit dem Lenkrad geschehen soll. Es wird wahrscheinlich so obsolet wie die Peitsche, nachdem Henry Ford das Modell T herausgebracht hatte. Die meisten Autohersteller haben uns bereits futuristische Innenraumdesigns gezeigt, in denen alle Passagiere einander gegenübersitzen und sich keine Gedanken über die Straße machen müssen. Einige kommerzielle Transportunternehmen haben angedeutet, dass ihre fahrerlosen Kapseln (oder Shuttlebusse) immer noch jemanden beschäftigen würden, der für die Fahrt verantwortlich ist. Eine Ankündigung dieser Woche, in der Milliarden an Investitionsmitteln zur Verfügung stehen, könnte jedoch Hinweise darauf geben, wie die Zukunft aussehen könnte.
SoftBank Group, ein japanischer Telekommunikationskonzern und Mutterkonzern von SoftBank Robotics, hat einen Vertrag mit Uber geschlossen, in den 10 Milliarden Dollar in das Mitfahrunternehmen mit Sitz in San Francisco investiert werden. Uber war bereits zusammen mit anderen Transportunternehmen wie Lyft, FedEX und UPS als mögliche Akteure in einer Welt des fahrerlosen Transports genannt worden. In einem kürzlichen Interview mit Bob Lutz, dem halbpensionierten Automobilmanager, der bei Ford, Chrysler, General Motors und BMW gearbeitet hat, sagte dieser voraus, dass das Fahren in der Öffentlichkeit innerhalb von zwanzig Jahren verboten sein könnte. Seine Kommentare basierten auf den steigenden Kosten von Autounfällen, die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, sowie auf der veränderten Einstellung der Verbraucher, lieber mitgefahren zu werden als selbst zu fahren.
SoftBank erklärte, die Multimilliarden-Dollar-Investition sei Teil ihres 300-Jahres-Geschäftsplans zur Entwicklung langfristiger Partnerschaften mit den führenden Unternehmen der Informationsbranche. Das ist eine ganze Menge. Einige Experten spekulieren, dass autonome Shuttles oder Pods eine perfekte Anwendung für die Pepper-Robotik- und künstliche Intelligenz-Software des Unternehmens sein könnten. Vor etwa zwei Jahren installierte SoftBank seinen humanoiden Roboter (genannt Pepper) in Hunderten seiner Handyläden. Der Humanoide, der nicht als funktionsfähiger Roboter für den Hausgebrauch entwickelt wurde, verfügt über mehrere Kameras, Berührungssensoren, 3D-Bildgebung und Stoßfängersensoren.
Peppers Aufgabe ist es, Gesichtsausdrücke und Stimmlagen zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Er ist darauf programmiert, Persönlichkeitsmerkmale sowie individuelle Vorlieben und Gewohnheiten zu erlernen. Kurz gesagt, Peppers Aufgabe ist es, Menschen zu informieren und glücklich zu machen. Könnte die Technologie von SoftBank mit der Fähigkeit, sich autonom fortzubewegen, zu den Augen, Ohren und der Stimme einer zukünftigen Welt voller autonomer Fahrzeuge werden? Oder ist die Investition von 10 Milliarden Dollar wirklich darauf ausgerichtet, Uber dabei zu helfen, den Preiskampf mit Konkurrenten wie Lyft zu gewinnen? Nur die Zeit wird es zeigen.
Foto mit freundlicher Genehmigung von dreamstime.com