Am 9. März kam der FIM-Langstrecken-Motorradweltmeister Anthony Delhalle bei einem Testunfall auf dem Nogaro Circuit in Frankreich ums Leben. Während der ersten Testsession für das 24-Stunden-Rennen verlor Delhalle schon früh die Kontrolle über seine Suzuki und stürzte von seinem Motorrad, wobei er sich das Genick brach. „Anthony kam ohne Grund oder ohne Gripverlust geradeaus wieder heraus“, erklärte sein Teamkollege Vincent Philippe. „Es ist unglaublich und unerklärlich. Ich fühle mich, als wäre ein Teil von mir weg.“ Obwohl Anthony sofort medizinisch versorgt wurde, überlebte er die Verletzungen nicht.
Delhalle war ein hochdekorierter Rennfahrer, der das Junior Team Suzuki direkt zu mehreren Meisterschaften führte und von 2008 bis 2010 das Qatar Endurance Racing Team leitete. Ende letzten Jahres hatte Delhalle fünf Weltmeistertitel auf seinem Konto. „Im Namen der Motorrad-Community spricht die FIM der Familie, den Freunden und dem Team von Anthony Delhalle ihr tiefstes Beileid aus“, schrieb die FIM in einer Erklärung. „Er wird schmerzlich vermisst werden.“
Anthony Delhalle begann seine Rennkarriere 1999 mit der Teilnahme am Junior Cup. Der aus Chartres, Frankreich, stammende Delhalle war ein wichtiges Mitglied von SERT und nahm 2004 zum ersten Mal am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, als er für das Team Perche Moto Sport fuhr. Er absolvierte das Rennen elf Mal und wurde 2011 und 2012 Zweiter sowie 2014 und 2015 Erster. Delhalle gilt als wahrer Champion der Langstrecken-Weltmeisterschaft, die er fünf Mal gewonnen hat. Er war schnell und beständig, was ihn zu einem unglaublich starken Gegner für jeden anderen auf der Strecke machte.
„Er ist ein Teil der Geschichte des 24-Stunden-Rennens von Le Mans und seine Langstreckenrennfahrerfamilie wird ihn schmerzlich vermissen“, sagte Pierre Fillon, Präsident des Automobile Club de l'Ouest, in einer Erklärung. Delhalle hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.
