Christmas Abbott durchbricht die Geschlechterbarrieren im professionellen Rennsport und schrieb als erstes Mitglied der NASCAR-Boxencrew Geschichte.
NASCAR-Boxencrew-Mitglieder sind eine seltene Spezies. Sie müssen wahnsinnig stark, wahnsinnig schnell, präzise denkend und in der Lage sein, viele Stunden unter heißen, chaotischen Bedingungen durchzuhalten. Und bis jetzt waren das alles Männer. Hier kommt Christmas Abbott ins Spiel, eine zierliche, aber kräftige Crossfit-Meisterin und ehemalige olympische Gewichthebertrainerin, die sich vor Kurzem als erste Frau in die Boxencrew wagte.
Mehrere gefeierte Frauen haben sich bereits ans Steuer gesetzt, um auf der Rennstrecke anzutreten – allen voran Danica Patrick, die Anfang des Monats als erste Frau überhaupt die Pole Position beim Spring Cup des Daytona 500 holte. Doch Abbott, eine 1,60 m große, 52 kg schwere blonde Schönheit, ist die erste, die sich einer NASCAR-Boxencrew anschließt. Allen Widrigkeiten zum Trotz – und den geflüsterten Wetten, dass sie keine volle Saison durchhalten würde – unterzeichnete Abbott einen Vertrag, um in der NASCAR-Boxencrew zu arbeiten und für die Fahrerin Jennifer Jo Cobb in der Camping World Truck Series die Reifen zu wechseln. Ihr Job besteht darin, mit einem Druckluftgewehr in der Hand den Ford Nr. 10 herumzuflitzen, fünf Radmuttern zu lösen, einen 27 kg schweren Reifen vom Auto zu reißen, einen neuen anzuschrauben und das Ganze noch einmal zu machen – und das alles in 12 Sekunden oder weniger.
Während dieser Gedanke viele Frauen zusammenzucken lässt und sie ins Spa treiben lässt, ist es für Abbott ein Klacks. Schließlich hat sie schon weitaus schwierigere Situationen erlebt und früh damit angefangen. Mit zehn Jahren trat sie der Baseballmannschaft der Jungen aus der Nachbarschaft bei, sehr zum Leidwesen ihrer Teamkameraden und erst nachdem ihre Mutter gedroht hatte, die lokalen Medien zu den Probespielen mitzubringen, wenn ihr vorlautes Kind keine faire Chance bekäme.
„Sie haben den Ball nach mir geworfen“, erinnert sie sich lachend. „Oft.“
Mit 22 Jahren trotzte sie erneut den Geschlechterrollen und folgte ihrer Mutter, einer Bauunternehmerin, nach Bagdad. Sie verbrachte ihre Tage in einer Militärwäscherei mitten im Kriegsgebiet und sortierte mit Wüstensand, Schweiß und Blut befleckte Arbeitskleidung. Sie arbeitete 12 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und wich auf den Straßen Sprengsätzen aus. Aber dort lernte sie Crossfit kennen und begann ein Trainingsprogramm, das sie zu einer Berühmtheit in der Fitnesswelt machte und später die Aufmerksamkeit des NASCAR-Managers Ted Bullard erregte. Er lud sie zu einem Probetraining für den Job in der Boxencrew ein und der Rest ist Geschichte – obwohl Abbott sich keine Illusionen darüber macht, dass der Erfolg einfach so kommen wird.
„NASCAR-Fans sind eingefleischte Fans und werden euch euren Blödsinn vorhalten“, sagte Abbott, die zur Erinnerung an ihre Zeit im Irak ein Pistolentattoo auf der Hüfte trägt und angeblich mit Hollywood-Managern über eine Reality-TV-Show verhandelt. „Ich will aufs höchste Niveau.“
E3 Spark Plugs gratuliert Abbott zu ihrer historischen Leistung. Wir beobachten sie und erwarten großen Erfolg!
